Stift Herzogenburg und
Stift Göttweig
W
a c h a u
Augustiner
Chorherrenstift HERZOGENBURG im Traisental
(alle Bilder zum Vergrößern
anklicken)




Am 18. August 1112 von Bischof Ulrich von Passau im Mündungsgebiet
der Traisen an der Donau
gegründet. Wegen Überschwemmungsgefahr und des ungesunden
Sumpfklimas wurde es 1244 nach Herzogenburg verlegt (ca. 10 km n.
S). An den alten Standort erinnert nur mehr der Name der Ortschaft
St. Georgen, gelegen bei Traismauer, ca. 10 km nördlich
von Herzogenburg.Im Mittelalter wurde das Kloster Hussiten (Name
Hussiten geht auf den tschechischen Theologen und Reformator Jan
Hus (ca. 13701415) -),sowie durch die Truppen des Ungarnkönigs
Matthias Corvinus zerstört. Im 16. Jh. vernichtete ein Großbrand
sowohl den Oberen als auch den Unteren Markt von Herzogenburg. Propst
Georg Eisner und seine Nachfolger stellten die Stiftsanlage wieder
her. Aus dieser Zeit hat sich das spätgotische Altstift (an
der Südseite der heutigen Anlage) mit seinem prächtig
ausgemalten Refektorium erhalten.In der Reformation und dann auch
durch die Türkeneinfälle wurde das Kloster schwer bedroht,
jedoch konnten diese im Jahre 1683 durch die Stadtbevölkerung
unter der Führung des Chorherren Gregor Nast erfolgreich abgewehrt
werden.Der barocke Neubau der Stiftsanlage im beginnenden 18. JH.
brachte eine Neue Blüte. Im Jahre 1714 wurde mit der Neuerrichtung
der Anlage nach Plänen des St. Pöltner Baumeisters Jakob
Prandtauer (Stift St. Florian, Stift Melk) begonnen. Der ostseitig
gelegene Festsaal und seine Fassade wurden nach Plänen des
kaiserlichen Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet.
Nach dem Tod von Jakob Prandtauer übernahm Joseph Munggenast
die Bauführung. Dessen Sohn Franz Munggenast vollendete die
Stiftskirche. Die Pläne des barocken Neubaus konnten aber unter
anderem aufgrund der hohen finanziellen Belastungen durch die Kriege
Maria Theresias nicht vollendet werden: Der Westtrakt der Stiftsanlage
wurde nie errichtet. So markiert die Kirchweihe 1785 das Ende der
barocken Bautätigkeit im Stift Herzogenburg. (Große Teile
sind dem Rokkoko gewidmet; das Rokkoko verzicktet auf den aufwendigen
Stuck und brachte mit den Fresken die s.g. "Scheinarchitektur").-Die
Reformen von Kaiser Joseph II. brachten dem Stift nicht die Aufhebung,
es mussten man tief greifende Veränderungen bewältigt
werden: Viele neu errichtete Pfarren waren mit Pfarrhöfen oder
überhaupt erst mit Pfarrkirchen auszustatten, was große
finanzielle Belastungen darstellte. Im Zuge der Klosteraufhebungen
erhielt Herzogenburg die beiden aufgehobenen Chorherrenstifte St.
Andrä an der Traisen und Dürnstein, allerdings ging damit
auch die Verpflichtung einher, in den Pfarren, die diesen Stiften
unterstanden hatten, auch die Seelsorge zu übernehmen. Propst
Michael Teufel konnte das Stift mit ebenso großer Weitsicht
wie Sparsamkeit durch diese Zeit führen.
Bedediktinerstift
GÖTTWEIG an der Donau
zum Vergrößern anklicken


Kaisertrakt mit der berühmten
Kaisertreppe (Li. u. re. mit den Skulpturen der 4 Jahreszeiten -
P. Troger)


Das UNESCO Weltkulturerbe wurde auf einem Hügel über Krems
1083 zur Klostergründung gegründet. (Schon viele Jahrhunderte
vorher gab es hier Siedlungen!).- Die Seelsorgsaufgabe blieb den
Benediktinern, denen 1094 unter Bischof Ulrich I. von Passau das
Stift übergeben wurde. Diese ersten Mönche kamen mit Abt
Hartmann I. aus dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald. 15. und
beginnende 16. Jahrhundert waren von wirtschaftlichem und personellem
Niedergang geprägt, verschärft durch Türkengefahr
und Reformation.
Nach dem Brand von 1718 unter Abt Gottfried Bessel (17141749)
ging der Neubau des Stiftes nach Plänen von Johann Lucas von
Hildebrandt in den ersten Jahren zügig, dann immer schleppender
voran, bis er nach 1750 (Errichtung der Kirchenfassade) ganz eingestellt
wurde - daher die unertigen Kirchtürme, sodass nur etwa zwei
Drittel des Bauplanes umgesetzt wurden. Bessel trat darüber
hinaus als Historiker, Diplomat und Kunstmäzen sowie Rektor
der Wiener Universität hervor.
Die Josephinischen Reformen brachten 1783 ein Anwachsen
der Seelsorgestellen, ählich wie bei Herzogenburg.
Die Stiftskirche ist im Langhaus in ihrem Kern romanisch (aus der
Bauzeit des Klosters, ein Vorbau aus dem 11. Jahrhundert ist nachgewiesen);
Das über der Krypta erhöht liegende frühgotische
Presbyterium wurde 1401 bis 1430 errichtet. Im 17. Jahrhundert und
nach einem Plan Johann Lukas von Hildebrandts zur Umgestaltung
der Fassade aus dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde
die Kirche weitgehend barockisiert. Die Stuckaturen (1665 bis 1681)
sind von oberitalienischen Meistern verfertigt. Die Orgel wurde
im Jahre 1982/83 von der Firma Walcker-Mayer unter Verwendung wertvoller
Register der vorigen Riegerorgel aus 1922 errichtet. Sie ist ein
reinmechanisches Werk mit 45 Registern, das auf drei Manuale und
Pedal verteilt sind. Die Kaiserstiege im Nordwesten des Stiftshofes
erhebt sich über drei Geschoße und wurde 1739 von Paul
Troger mit einem Deckenfresko versehen, das in seinem Zentrum Kaiser
Karl VI. als Helios-Apoll mit Musengefolge zeigt. Die figurale Ausstattung
mit Statuen der Jahreszeiten, Monatsvasen und Künstlerbüsten
stammt von Johannes Schmidt, dem Vater des Kremser Schmidt. Die
daran anschließenden Fürsten- und Kaiserzimmer f. Karl
d. VI.
Hauptaufgabe ist die Pfarrseelsorge vor allem in den 28 inkorporierten
Pfarren.
In den kaiserlichen Räumen hatte eins Napoleon geschlafen,
diese sind in der Nazi-Zeit und schließlich von den Russen
schwer devastiert worden!
Stift
Melk
zum Vergrößern
anklicken


Kunst und Kulturgesellschaft
(Hackl, Gangl, Hölli, Christl,
Feuchtmüller, Korab, Tomandl, Böhm)
zum Vergrößern
Anklicken


|