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CAPRI
im Golf von Neapel
von Dr. Wilhelm Korab

Capri      Das magische Blau  (Die Faraglioni, die markanten Felsen sind Wahrzeichen der Insel)
Die Trauminsel der Wirtschaftswunderzeit hat bis heute nichts von ihrem Zauber verloren - und das ist erstaunlich, schließlich schaufeln die Fährschiffe täglich einige tausend Besucher auf die Insel mit dem markanten Profil. Die gerade einmal 10 km² kleine Kalksteininsel mit der dramatischen Silhouette zog bereits 29 v. Chr. den römischen Kaiser Augustus in ihren Bann, dessen Nachfolger Tiberius erwählte sie gar als Amtssitz und ließ sich dort angeblich zwölf prächtige Villen bauen. Nach dem Zusammenbruch des römischen Weltreiches überließ man Capri den Fischern, den Honoratioren des Königreichs Neapel und den wilden Ziegen (lat. caprae).
Zwei deutsche Maler und Abenteurer entdeckten im August 1826, eine von den ansässigen Bauern abergläubisch gemiedene Höhle, die Grotta Azzurra. Mit ihren Zeichnungen - der in magisches Licht getauchten Blauen Grotte - lösten August Kopisch und Ernst Fries unter Künstlern und Intellektuellen in Europa eine regelrechte Capri-Mania aus: u. a. Friedrich Alfred Krupp, Christian Wilhelm Allers, Rainer Maria Rilke, Maxim Gorki, Emil von Behring, Theodor Däubler, Karl Wilhelm Diefenbach, Curzio Malaparte, Axel Munthe, Oskar Wilde, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Andre Gide, Pablo Ne-ruda und Wladimir lljitsch Lenin ließen sich von der exquisiten Idylle im Tyrrhenischen Meer inspirieren.
Kaiser Tiberius wählte im Jahr 26 n. Chr. Capri zu seinem Regierungssitz und verbrachte dort bis zu seinem Tod im Jahre 37 n. Chr. einen Großteil seiner letzten Lebensjahre in der Villa Jovis, die über einem senkrecht abfallenden Felsen lag.
(Es wird angenommen, dass er diese Insel wählte um seinen "Neigungen" ungestörter nachgehen zu können; unliebsam gewordene Besucher wurden einfach vom schroffen Felsen ins Meer gestoßen).-
Auf diese Weise wurde die kleine Insel Capri für ca.11 Jahre Regierungssitz des Römischen Reiches, und dies aufgrund einer Entscheidung des Kaisers. Insgesamt zwölf Villen soll Tiberius (nach Sueton) auf Capri besessen haben, neben der Villa Jovis gelten heute die Villa Damecuta und der so genannte Palazzo
al mare als Tiberianische Villen.

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