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MOSKAU - ROTER PLATZ
von Dr. Wilhelm Korab


Der Rote Platz von Moskau :
oben mit Blick auf das Staatlichen Historischen Museums (1875, heute das größte und bekannteste Geschichtsmuseum in Russland) nach Norden,
unten mit Blick nach Süden mit Kremlmauer und Basilius-Kathethdrale.

    
Im Süden schließt an den Kreml der Alexanderpark an, im Westen das Großkaufhaus GUM (1893 erbaut, äußerlich im russisch-historistischen Stil gehalten, mit einem an typische Bojaren-Paläste des 16. Jahrhunderts angelehnten Dachgiebel; 1990er-Jahren wurde das GUM privatisiert) und im Süden die "bunte" Basiliuskathedrale aus dem 16. JH ist das berühmteste Bauwerk aus dem Ensemble des Roten Platzes und gilt als eines der Moskauer Wahrzeichen: Einst war sie das Hauptgotteshaus der Zarenhauptstadt, heute ist die Kathedrale in ihrer Hauptfunktion ein Museum, das zum Komplex des gegenüberliegenden Staatlichen Historischen Museums gehört. Seit Anfang der 1990er-Jahre werden in unregelmäßigen Abständen aber auch Gottesdienste in der Basilius-Kathedrale durchgeführt.
Im Osten grenzt der ROTE PLATZ an der Kremlmauer an der das Leninmausoleum liegt. (Sehenswürdigkeit und Kultstätte der sozialistischen Welt.)


Der Rote Platz ist einer der ältesten und auf Grund seiner Größe (70 Meter breit und 330 Meter lang), seiner geschichtlichen Bedeutung und der angrenzenden historischen Bauwerke der berühmteste Platz in Moskau und einer der bekanntesten der Welt. Er befindet sich im Zentrum der historischen Moskauer Altstadt, vor den östlichen Mauern des Kremls, und gilt mit Gebäuden wie der Basilius-Kathedrale, dem Lenin-Mausoleum und dem Warenhaus GUM als Wahrzeichen der Stadt. Zudem gehört er seit 1990 zum UNESCO-Welterbe. Im Nordosten wird der Platz durch das Gebäude des Kaufhauses GUM und das alte Stadtviertel Kitai-Gorod, im Nordwesten durch das Historische Museum und das Auferstehungstor und im Südosten durch die Basilius-Kathedrale begrenzt.
Die Bezeichnung Roter Platz hat weder einen Bezug zur Zeit des Kommunismus in Russland noch zur Farbe der Kremlmauern und -türme, deren Anstrich bis zum 16. Jahrhundert weiß war. Der Name ist schon im 17. Jahrhundert belegt und bedeutet eigentlich „schöner Platz“. (Das Adjektiv (krasny) bedeutete in der russischen Sprache ursprünglich sowohl „rot“ als auch „schön“, im Laufe der Zeit hat es jedoch die Bedeutung „schön“ verloren und wird heute in der Alltagssprache nur noch als „rot“ gebraucht. Dies führt zu fälschlichen Annahmen bezüglich der Namensherkunft: bei Russen und besonders dem Rest der Welt!
Eine etwas irrtümliche Übersetzung als Roter Platz im Deutschen und anderen Sprachen.)
Die Entstehung des heutigen Roten Platzes ist unmittelbar mit der Ausdehnung der alten Zarenhauptstadt Moskau über die Grenzen ihres Kerns, der mittelalterlichen Festungsanlage des Kremls, verbunden. Erst ab dem 14. Jahrhundert wuchs vor den Kremlmauern die Handwerker- und Händlersiedlung Kitai-Gorod.
(Es beschloss der Moskauer Großfürst Iwan III., den Handel außerhalb des Kremls nach Kitai-Gorod zu verlagern , damit die Einwohner der Festung sich durch die Händler nicht belästigt fühlen und die Verteidigungsfähigkeit der Anlage im Angriffsfall gewahrt bleibt. Unmittelbar an diesen östlichen Mauern durfte nicht mehr gebaut werden, damit ein eventueller Brand den Kreml nicht gefährden konnte. Daher gilt das Jahr 1493 auch als Entstehungsjahr des Roten Platzes, auch wenn es in diesem Bereich möglicherweise auch schon zuvor einen Platz gegeben haben könnte.)
1552 genau dort, wo die heutige Basilius-Kathedrale steht, wurde die hölzerne Dreifaltigkeitskirche errichtet: deshalb hatte sich für den Platz davor der Name Troizkaja, also „Platz der Heiligen Dreifaltigkeit“, eingebürgert. Nur drei Jahre später ließ Zar Iwan der Schreckliche die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit abreißen und an deren Stelle die Basiliuskathedrale errichten.
Immer wieder gab es Erlasse der Zaren, bestimmte Bauten abzureißen und die Errichtung von Häusern auf dem Platz im Folgenden zu unterlassen. Doch das nützte wenig, die Bauten entstanden stets von Neuem – und immer wieder gab es Großbrände. Deshalb wurde der Platz seit dem Ende des 16. Jahrhunderts im Volksmund Poschar , wörtlich („Brand“) genannt. Dieser Zustand dauerte allderdings noch bis weit ins 17. Jahrhundert .
Nach der Oktoberrevolution 1917 und dem politischen Umbruch in Russland, wurde Moskau wieder Hauptstadt, zunächst von Sowjetrussland, ab 1922 dann zur Hauptstadt der Sowjetunion.
Der Kreml wurde somit wieder zur Residenz des Staatschefs und der Rote Platz zur Haupttribüne der Staatsmacht und zusätzlich zu einem der Symbole des neuen Systems. Nach dem Tod des Revolutionsführers Lenin 1924 kam dies besonders deutlich zum Ausdruck, indem sein Mausoleum direkt auf dem Roten Platz errichtet wurde.
Der Platz wurde zur Sowjetzeit zum regelmäßigen Austragungsort der Militärparaden und anderen Propaganda-Veranstaltungen! Paraden zum Tag des Sieges jährlich am 9. Mai, Arbeiteraufmärsche zum Tag der Arbeit an jedem 1. Mai sowie zum Jahrestag der Oktoberrevolution jährlich am 7. November.

 

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